Architekturfotografie Preise 2024
Was kostet gute Architekturfotografie, bzw. was darf sie kosten und was sollte sie kosten?
Welche Faktoren gibt es für den Preis und welche Posten fließen in ein Angebot mit ein?
Diesen Fragen widmen wir uns heute und fangen für ein besseres Verständnis zunächst mit ein paar Basics an.
Inhaltsübersicht
Definition Architekturfotografie Preise
Zuerst müssen wir kurz definieren, über welche Art der Fotografie wir hier sprechen.
Wir beziehen uns natürlich auf die kommerzielle Architekturfotografie von etablierten Fotografen und Fotografinnen,
welche sich auf dieses eine Feld der Fotografie spezalisiert haben.
Sprich Auftragsarbeiten für Architekturbüros, Baufirmen und Immobiliengesellschaften.
Künstlerische Architekturfotos und ambitionierte Hobbyfotografie blenden wir bei unseren Preisüberlegungen erstmal aus.
Auch versuchen wir uns auf reine Architekturfotografie zu konzentrieren.
Ein Preisvergleich mit Kolleg*innen, die gleichzeit noch Hochzeitsbilder machen, hinkt oft.
Wie setzen sich Architekturfotografie Preise zusammen?
Um es ganz einfach zu halten:
Tagessatz Architekturfotograf + Lizenzgebühren/Bildbearbeitung pro Bild = finaler Preis
Unter besonderen Umständen, berechnen Architekturfotografen noch Gebühren für:
• Fotoassistenz
• besonders aufwändige Retuschearbeiten
• Miete von Spezialequipment (Hubsteiger, Drohnen, extra hochauflösende Kameras)
• Datenübergabe per Festplatte
• längere Anfahrten
• Expresszuschlag für eilige Arbeiten
Diese Posten beinhalten natürlich noch deutlich mehr, als die bloße Aufnahme und Retusche von Bildern.
Ein guter Architekturfotograf erstellt mit dir zusammen ein Briefing, welche Motive zu deinem Vorhaben passen, welche Formate und Beschnitte in deinem Medium wirken und wann und wie die beste Uhrzeit für die jeweiligen Aufnahmen ist.
Desweiteren hilft er dir bei der Planung für die Produktion, ob Bereiche gesperrt werden müssen, eine Parkverbotszone benötigt wird oder ob eventuelle Genehmigungen eingeholt werden müssen.
Auch Wetter und Lichtstimmungen müssen genau beobachtet und geplant sein, um die gewünschten Motive zu erstellen.
Dieser Service sollte jedoch bei jedem Fotografen, der sein Geld wert ist, im jeweiligen Tagessatz inkludiert sein.
Tagessatz – was bedeutet das?
Es hat sich etabliert, die kreative Leistung in der Architekturfotografie in einem Tagessatz zusammen zu fassen.
Wie bereits erwähnt, beinhaltet der Tagessatz die Planung im Vorfeld, die Aufbereitung der Location für die Produktion (moderates Staging, Locationscouting, Lichtstimmungen erzeugen), sowie die finalen Aufnahmen der anvisierten Perspektiven.
Der Tagessatz umfasst dabei jedoch wesentlich mehr, als das schnelle Abfotografieren der einzelnen Motive. Mit der Buchung für den ganzen Tag, stellt der Kunde auch sicher, dass der Fotograf auch die Zeit hat, um auf die richtige Lichtstimmung zu warten.
Ja, Fotografie ist manchmal auch ein Wartespiel 🙂
Einen Punkt gibt es, bei dem sich die Arbeitsweisen verschiedener Architekturfotografen unterscheiden:
• die einen erstellen dir eine größere Auswahl an Motiven und Bildideen, aus denen du im Nachgang die finalen Bilder wählen kannst
• die anderen erstellen nur jeweils die geplanten Motive, jedoch mit mehr Fokus auf diese
Welche Variante für dich funktioniert, musst du als Auftraggeber entscheiden.
Wisst ihr bereits, welche Ansichten wichtig sind? Oder wollt Ihr auf das kreative Auge des Architekturfotografen vertrauen?
Warum berechnen Architekturfotografen einen ganzen Tag, auch wenn die Aufnahmen nur 2 Stunden dauern?
Die Frage ist berechtigt, warum muss man den ganzen Tag zahlen, wenn die Aufnahmen teilweise auch in kürzerer Zeit erstellt sind?
Die kurze Antwort:
Opportunitätskosten.
Die lange Antwort:
Architekturfotografen arbeiten natürlich immer dann, wenn das Licht für das entsprechende Projekt ansprechend ist.
Das kann morgens, mittags, abends oder auch Nachts sein.
Aufgrund des hohen Aufwandes bei der Erstellung von guter Architekturfotografie, kann es sogar sein, dass an 2 oder 3 Tagen eine ähnliche Lichtstimmung fotografiert werden muss, da das Zeitfenster zu knapp ist.
So ist das optimale Zeitfenster für Dämmerungsaufnahmen z.B. nur 10 Minuten lang, was realistisch betrachtet nur 2 gute Aufnahmen in dieser Lichtstimmung ermöglicht.
Man kann also keine 2 Jobs, die zwar nur jeweils 2 Stunden dauern, in einen Tag packen,
wenn diese jeweils Vormittags durchgeführt werden müssen.
Somit kauft der Kunde mit dem Tagessatz die Verfügbarkeit für die besten Lichtverhältnisse des Tages ein.
Abgesehen davon, geht es nach der Aufnahme erst richtig los:
Die Daten werden gesichert, die Bilder gesichtet, Vorauswahlen erstellt, ein Look gefunden und eventuelles Mietequipment muss retourniert werden.
Natürlich sollte ein guter Architekturfotograf dir als Kunden auch ein attraktives Angebot machen könnnen.
Sind 2 Objekte zu fotografieren, die nah beieinander liegen und zu unterschiedlichen Zeiten fotografiert werden können,
sollte dein Fotograf dir auch einen entsprechenden Paketpreis anbieten.
Bildretusche – was ist inkludiert?
In jedem Architekturfotografie Angebot findet sich irgendwo ein Posten zur Bildbearbeitung.
Fotograf*innen unterscheiden dabei zwischen Bildentwicklung, Bildretusche und Bildmanipulation.
Alles kann unter „Bildbearbeitung“ zusammengefasst werden.
In der Regel läuft es wie folgt ab:
Bildentwicklung:
1. die Rohdaten der Bilder müssen entwickelt werden (ja, auch digital), um sie dem Kunden zeigen zu können
2. die Vorauswahl wird grob auf Helligkeiten und Kontraste korrigiert, um die Bilder einheitlich zu zeigen
Bildretusche:
1. die ausgewählten Bilder werden einzeln bearbeitet, dies umfasst oft das Zusammenfügen mehrerer Belichtungen pro Bild
2. die Bilder bekommen einen finalen Farb- und Kontrastlook
3. kleine Schönheitsfehler oder ablenkende Elemente wie Steckdosen, Flecken etc. werden entfernt
Bildmanipulation:
Sind die Gegebenheiten vor Ort nicht perfekt, muss dies oft in der Postproduktion behoben werden.
Übliche Arbeiten umfassen hierbei:
1. Entfernen von Gerüsten, Baumaschinen, Autos etc.
2. Verblenden von unfertigen Wänden, Gehwegen, Leisten
3. Ersetzen oder Nachbilden von Fensterblicken, Himmeln etc.
Üblicherweise ist die Bildentwicklung mit dem Tagessatz abgedeckt, da sie zwingend erforderlich ist, um die Arbeit zu präsentieren.
Ob und in welchem Umfang die Bildretusche im Tagessatz inkludiert ist, hängt vom jeweiligen Fotografen ab.
Ich halte es so:
Die Bildentwicklung ist im Tagessatz inklusive.
Die Bildretusche ist in der Nutzungsgebühr pro finalem Bild inklusive.
Die Bildmanipulation und größere Retuschearbeiten sind fast immer exklusiv und sollten idealerweise bereits vor der Produktion angekündigt werden, damit diese in das Angebot mit einfließen können.
Lizenzgebühren
Die einen trennen Bildbearbeitung und Lizenzgebühren, die anderen fassen dies als einen Kostenpunkt pro Motiv in ihren Architekturfotografie Preisen zusammen.
Es lässt sich jedoch sagen, dass alle professionellen Fotograf*innen in der Architekturfotografie Lizenzgebühren berechnen.
Von Angeboten à la „Alle Rechte für alle Bilder inklusive“ rät es sich, Abstand zu nehmen.
Das mag zwar in anderen Branchen üblich sein, zeugt aber von kaum bis keiner Erfahrung in der Architekturfotografie.
Wie in dem Artikel Nutzungsrechte in der Fotografie ausführlicher beschrieben,
gibt es verschiedene Bildlizenzen, welche unterschiedlichen bepreist werden.
Oft ist ein Basisnutzungsrecht über bestimmte Konditionen inkludiert.
Dies sollte die Nutzung in firmeneigenen Medien über einen gewissen Zeitraum inkludieren.
Benötigt ein Kunde z.B. ein zeitlich unbegrenztes, ein exklusives oder ein ausschließliches Nutzungsrecht,
wird dies oft mit Faktor 2-5 der ursprünglichen Lizenzgebühren berechnet.
Manche Kollegen haben sogar extra Preise für die Nutzung in unterschiedlichen Medien.
Dies finde ich allerdings etwas veraltet und inkludiere meist pauschal alle Medientypen in meinem Basisnutzungsrecht.
Je nach Umfang ergeben sich also sehr unterschiedliche Lizenzgebühren für unterschiedliche Nutzungen.
Verständlich, denn ein kleines Unternehmen, welches die Bilder nur Inhouse nutzt, sollte auch weniger zahlen als ein globales Unternehmen, welches die Bilder exklusiv für weltweite Werbekampagnen nutzt.Das Thema Lizenzgebühren regelt jeder Architekturfotograf etwas anders.
Preisfaktoren
#1 Erfahrung
Die größten preislichen Unterschiede in der Architekturfotografie ergeben sich natürlich aus der Erfahrung des Fotografen.
Mit zunehmender Erfahrung in der Architekturfotografie, steigt der Wert,
den der Fotograf mit seinen Bildern für seine Kunden generieren kann.
Er kann größere „Probleme“ bei der Bilderstellung meistern, mit schwierigen Lichtsituationen umgehen und die kreativen Möglichkeiten für den „Wow-Faktor“ sind ausgeprägter.
Weiterhin kann er seine Erfahrung einbringen, um die Produktion bereits im Vorfeld effizienter zu gestalten und die Kunden bereits vorab beraten, auf was es beim Produktionstag ankommt, damit die Bilder entstehen, die dem Kunden wirklichen Nutzen bringen.
Das Portfolio eines Fotografen sollte dir erste Anhaltspunkte geben, wie erfahren der- oder diejenige ist und ob bereits größere Kunden bedient wurden.
Schau auch, ob der Fotograf bereits Erfahrung mit z.B. Innenräumen hat, wenn du eine Interior Produktion planst.
Je nach Risikotoleranz und Budget lassen sich also Fotografen in verschiedenen Preiskatergorien finden.
#2 Reputation & Ausrichtung
Es gibt auch als Architekturfotograf verschiedene Schwerpunkte und Ausrichtungen, welche den Preis beeinflussen.
Versteht sich der Fotograf als reiner Künstler, der einen eigenen Stil verfolgt, nur auf analogem Equipment arbeitet und bei seiner Projektauswahl sehr picky ist?
Dann wird sich das in einem entsprechend hohen Preis wiederspiegeln.
Auf der anderen Seite finden wir reine Dienstleister, die prozessoptimierte Lösungen für Firmen anbieten und somit transparentere Preise anbieten können.
Weiterhin gibt es innerhalb der Architekturfotografie noch Spezialisierungen auf z.B. Außenansichten, Interiorfotografie, Hotelfotografie, Hochbildspezialisten, Messefotografie etc., welche natürlich alle etwas unterschiedlich bepreist werden.
Ein Architekturfotograf, der 10 Außenansichten eines Objektes in verschiedenen Lichtstimmungen zu verschiedenen Tageszeiten erstellt und abhänging vom Wetter ist, benötigt natürlich auch wesentlich länger, als ein Messefotograf, der bei optimalen Bedingungen Indoor 10 Ansichten erstellt. Auch das spiegelt sich im Preis wieder.
Weiterhin lohnt es sich auf die Referenzliste zu schauen, ob sich namhafte Firmen finden lassen.
Sind Mitbewerber von Ihnen unter seinen Kunden? Dann wird er in Ihrer Preisklasse spielen.
Je größer die Kundennamen, desto ausgebuchter ist der Fotograf in der Regel, was sich auch wieder im Preis bemerkbar macht.
#3 Standort
Nicht zu vernachlässigen ist der Standort des Fotografen.
Wie auch bei anderen Dienstleistungen, sind die Preise aufgrund von höheren Lebens- und Betriebskosten in Ballungsgebieten etwas höher, als in ländlichen Regionen. Außerdem macht die Architekturfotografie wirtschaftlich fast nur in größeren Städten Sinn, da hier die Firmen und potentiellen Kunden sitzen.
Ein Fotograf in einer großen Stadt hat demnach mehr potentielle Kunden, um seine Preise zu erzielen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, je größer die Stadt, umso höher liegen die Preise.
Sample ID | Heading 1 | Heading 2 |
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Sample #1 | Row 1, Content 1 | Row 1, Content 2 |
Sample #2 | Row 2, Content 1 | Row 2, Content 2 |
Sample #3 | Row 3, Content 1 | Row 3, Content 2 |
Beispielkalkulation
Im folgenden habe ich eine einfache Kalkulation aufgestellt, um die gängigen Posten bei einer Architekturfotografie Produktion darzustellen. Diese beinhaltet alles, was in der Regel in einer einfachen Produktion enthalten ist.
Posten | Anzahl | Preis |
Architekturfotografie Tagessatz | 1 Tag | 100 Preiseinheiten |
Zuschlag Drohnenfotografie | 1 Tag | 50 Preiseinheiten |
Auswahlrunde | 1 Auswahlrunde | inkludiert |
Nutzungsrechte & Bildbearbeitung | 12 Bilder | 10 Preiseinheiten |
Erweitertes Nutzungsrecht | 5 Bilder | 25 Preiseinheiten |
Korrekturrunde | 1 Korrekturrunde | inkludiert |
Anfahrt | 300km | 1 Preiseinheit pro km |
Die ungefähren Relationen zwischen den Preiseinheiten kommen (zumindest für mich) sogar relativ gut hin.
Andere Architekturfotografen mögen jedoch andere Gewichtungen haben.
Bitte beachte, dass die Nutzungsrechte hier sehr vereinfacht dargestellt sind und nur eine grobe Illustration bieten sollen.
Architekturfotografie Preise und vorallem die Architekturfotografie Nutzungsrechte können je Auftrag und Anzahl der Lizenznehmer komplexer werden. Ich hoffe, dass diese Auflistung jedoch eine ungefähre Orientierung bietet.
Aber was kostet Architekturfotografie denn nun?
Okay, jetzt haben wir eine Menge um den heißen Brei geredet.
Klar, niemand möchte sein Angebot vergleichbar machen und von der Konkurrenz unterboten werden.
Es lässt sich jedoch sagen, dass eine Produktion in der Architekturfotografie unter 1.000€ wenig Sinn macht.
Alles, was günstiger ist, ist meist ein Glücksspiel und nicht selten zahlt man zweimal, da die Ergebnisse im ersten Anlauf ungenügend waren.
Was kostet ein Architekturfotograf?
Die Architekturfotografie Preise bewegen sich zwischen 1.000€ und 5.000€ für eine einfache bis mittelgroße Produktion in Deutschland.
Je nach Standort, Erfahrung des/der Fotograf*in, Umfang des Jobs und der gewünschten Lizenzgebühren.
Für größere Projekte mit mehrerenen Locations und über mehrere Tage sind es auch gerne mal 10.000€ und aufwärts.
Die Tagessätze in der Architekturfotografie liegen grob zwischen 800€ und 5.000€, (500-2.000€ in ländlichen Regionen) je nach Erfahrung und Reputation.
Nach oben hin natürlich offen.
Lizenzgebühren für Architekturfotografien liegen in der Regel zwischen 50€ und 250€ pro Bild.
Selten auch mehr, wenn eine exklusive Nutzung für eine große Kampagne gewünscht ist.
Nach meiner Erfahrung halten sich die Preise in Deutschland relativ stabil.
Die Architekturfotografie ist für ambitionierte Amateure meist zu komplex, als dass ein Preisdumping stattfindet.
Eine leichte Preissteigerung ist inflationsbedingt zu registrieren.