Objektive für Architekturfotografie

Architekturfotografie Objektive

Von Objektiven für die Architekturfotografie scheint eine besondere Magie auszugehen. Vermutlich ist es die Weitwinkelperspektive, welche Dinge ganz anders erscheinen lässt, als wir es von unserem menschlichen Auge, oder „normalen“ Kameras gewohnt sind. Jedenfalls vergeht kaum ein Fototermin, wo nicht jemand interessiert nach meinem Objektiv fragt. Daher schauen wir uns mal an, welche Objektive und Besonderheiten es gibt.

Inhaltsübersicht

Welche Brennweite für Architektur?

Um Architektur formatfüllend abbilden zu können, benötigt man in der Regel Weitwinkelobjektive zwischen 10mm und 24mm Brennweite.
In der Praxis finden vor allem 24mm und 17mm (Vollformat-)Objektive Verwendung.

Natürlich kann man auch mit „normalen“ Objektiven, oder sogar Teleobjektiven Architekturfotografie betreiben, nur muss dann der Abstand entsprechend groß sein. Und man Glück haben, dass sonst nichts im Wege steht.

Für eine gute Weitwinkelperspektive brauchen wir also eine besonders kurze Brennweite. An Vollformatkameras gilt alles kürzer als 24mm als Weitwinkel. Unterhalb von 17mm spricht man sogar vom Ultraweitwinkel!

Um das ganze für APS-C Kameras umzurechnen, teilt man einfach durch 1,6. So viel kleiner sind die Sensoren von APS-C Kameras nämlich im Vergleich zum Vollformat.
So ergibt sich z.B., aus 24mm ein 15mm Objektiv für APS-C Kameras. Und alles unterhalb von 10mm ist dann Ultraweitwinkel.

Wichtig ist weiterhin, dass das Objektiv nicht „verzeichnet“, sprich gerade Linien auch wirklich gerade abgebildet werden und nicht gekrümmt.
Das ist bei günstigeren Objektiven leider oft der Fall.
Zum Glück lässt sich sowas mittlerweile gut in Photoshop/Lightroom korrigieren.

Je nachdem wie groß man seine Bilder drucken möchte, sollte man noch auf die Schärfe des Objektivs acht geben. Hier gilt aber grundsätzlich – je teurer, desto schärfer!

Andere Features wie Geschwindigkeit des Autofokus, besondere Lichtstärke etc. sind meiner Meinung nach völlig Zweitrangig, da es sich bei Architektur ja nicht um schnell bewegende Objekte handelt und man sowieso mit viel Ruhe, meist vom Stativ fotografiert.

Mit dem Canon 17mm Tilft-Shift Objektiv bekommt man auch solch imposante Bauten formatfüllend abgelichtet.

APS-C oder Vollformat? DSLR oder Spiegellos?

Ich bin ganz ehrlich, das ist meiner Meinung nach ziemlich Wumpe. Na klar, Vollformat bietet immernoch die beste Qualität und den meisten Spielraum in der Nachbearbeitung. Ich kenne allerdings auch viele Kollegen, die mit einer APS-C Kamera Jobs machen, wenn die Bilder nur fürs Web erstellt werden.

Der Hauptgrund für eine Vollformatkamera ist ja die bessere Möglichkeit mit der Tiefenschärfe zu spielen. Da wir in der Architekturfotografie aber ja meist alles scharf haben wollen, fällt dieser Faktor raus.

Mittlerweile sind die modernen APS-C Kameras sehr gut und in den meisten Fällen wird man keinen Unterschied in der Bildqualität sehen. Allerdings gibt es gewisse Objektive, die nur an einer Vollformatkamera Sinn machen, mehr dazu unter Spezialobjektive. Ob APS-C oder Vollformat ist für mich somit nur eine Frage, „wieviel Kamera“ man in der Hand haben möchte, welches Budget man hat und ob man seinen Body noch für andere Fotogenres benutzt.

Auch bei der Frage DSLR Kamera, oder spiegelloses System wird der Unterschied immer geringer. Ich bin zwar absolut kein Fan von digitalen Suchern und bevorzuge den klaren Blick durch den Spiegel, bei Architekturfotos schaue ich aber sowieso zu 99% auf das Display. Hier kann man die Komposition einfach besser beurteilen, sich allerlei Helferlein wie Histogram und Gitterlinien anzeigen lassen und muss sich nicht kompliziert hinter die Kamera klemmen, wenn Sie auf Bauchhöhe auf dem Stativ steht. Mit Klappdisplays geht das heutzutage ja viel einfacher.
Ob das ganze nun per Liveview aus einer DSLR oder Mirrorless kommt, ist dabei ja egal.

Welche Marke für Architekturfotografie Objektive?

Wahrscheinlich hat du dich sowieso schon auf eine Kameramarke festgelegt und suchst nun nur noch nach dem geeigneten Objektiv.
Ich beschränke mich daher auf die 3 Top Player: Canon, Nikon und Sony, bzw. Objektive für diese Kameras.

Andere Hersteller machen sicher auch gute Kameras, allerdings ist bei den Top 3 die Auswahl an Objektiven und Zubehör am besten, weswegen ich immer diese empfehle.

Bleibt noch die Frage, ob man ein „natives“ Objektiv des Kameraherstellers nimmt, oder eines Drittherstellers wie Sigma, Tamron, Tokina, Samyang etc.

Grundsätzlich kann man sagen, dass die (modernen) nativen Weitwinkelobjektive durchgehend gut und sehr hochwertig sind, aber dadurch auch Ihren Preis haben. Die Dritthersteller haben da eher noch einmal ein günstiges Objektiv am Start, wo man mit ein paar Abstrichen bares Geld sparen kann. Wie gesagt ist in der Architekturfotografie aber nicht jedes Feature dringend notwendig, sodass man auch gut mit einem Kompromiss leben kann.

Die besten Objektive bis 500€

Sigma 10-20mm F3,5 HSM
– APS-C Objektiv
– gute Lichtstärke
– gutes Einstiegsobjektiv
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Nikon 10-20mm F4.5-5.6 VR
– APS-C Objektiv
– sehr guter Preis
– Qualität nicht die beste
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Tamron 10-24mm F3.5-4.5 HLD
– APS-C Objektiv
– gute Bildqualität
– wertige Verarbeitung
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Samyang AF 14mm F2,8 Sony FE
– Vollformatobjektiv
– extrem starkes Weitwinkel
– starke Verzeichnung, lässt sich jedoch korrigieren
– manueller Fokus
– mehr Weitwinkel für Vollformat geht nicht für den Preis
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Samyang AF 12mm F2.0 Sony E APSC
– sehr weites APS-C Objektiv
– stabile Bildqualität und Verarbeitung
– guter AF und wenig Verzeichnung

Meine Empfehlung:
Tamron 10-24mm für APS-C und Samyang 14mm als Einstieg in das Vollformat.
Beide Objektive sind wertig verarbeitet, bieten gute Features und haben eine ordentliche Bildqualität.
Das Samyang 14mm ist allerdings sehr weit und daher lediglich ein Kompromiss.

Die besten Objektive bis 1000€

Tamron 17-28mm F2.8 für Sony
– Vollformatobjektiv
– sehr gute Lichtstärke
– etwas kleiner Zoombereich
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Sony SEL 10-18 F4.0
– APS-C Objektiv
– gewohnt hohe Sony Qualität
– sehr geringe Verzeichnung
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Tamron 17-35mm F2.8-4 OSD
– Vollformatobjektiv
– wertige Verarbeitung
– gute Lichtstärke
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Sigma 8-16mm F4,5-5,6
– APS-C Objektiv
– extremes Weitwinkel
– Verarbeitung und Qualität gut
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Meine Empfehlung:
Das Tamron 17-28mm F2.8 ist ein super Einstieg in die Vollformat Architekturfotografie.
Ansonsten das tolle, aber teurere Tamron 17-35mm am Vollformat oder Sony 10-18mm für Sony APS-C.

Die besten Objektive ab 1000€

Canon 16-35mm F2.8
– Vollformatobjektiv
– sehr gute Lichtstärke
– noch ein Ticken besser als die F4.0 Variante
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Canon 11-24mm F4.0
– Vollformatobjektiv
– weitestes Weitwinkel der Welt
– Qualität dennoch sehr gut
Bei Calumet anschauen

Nikon 14-24mm F2.8
– Vollformatobjektiv
– sehr schön weitwinklig
– top Qualität
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Sony 12-24 G-Master F2.8
– Vollformatobjektiv
– beste G-Master Qualität
– sehr gutes Standard Weitwinkel
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Sony 16-35 G-Master F2.8
– Vollformatobjektiv
– beste G-Master Qualität
– sehr gutes Standard Weitwinkel
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Sigma Art 14-24mm F2.8
– Vollformatobjektiv
– sehr schön weitwinklig
– hohe Qualität der Art-Serie
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Meine Empfehlung:
Das Canon 16-35mm F2.8Nikon 14-24mm F2.8 und Sony 16-35 F2.8 sind alles sehr solide Objektive und gehören eigentlich in die Tasche eines jeden Architekturfotografen.

Welche Objektive sind für Architektur besonders geeignet?
Tilt-Shift Objektive!

Tilt-Shift Objektive sind für die Architekturfotografie unablässig, durch den hohen Preis allerdings fast nur bei Profis anzufinden.
Durch einen eingebauten Mechanismus lässt sich der Bildausschnitt in alle Richtungen „verschieben“, ohne die Kamera neigen zu müssen. Dadurch verhindert man sogenannte stürzende Linien, wenn man die Kamera eigentlich nach oben neigen müsste, um ein Gebäude ganz abzubilden. Tilt-Shift Objektive werden ausschließlich für Vollformatkameras produziert, sind demnach aber auch an APS-C Kameras funktionsfähig.

Canon 24mm TS-E F3.5 II
– Must Have Objektiv für Canon Architekturfotografen
– die 24mm Brennweite bilden einen sehr natürlichen Bildlook
– so gut wie keine Verzeichnung!
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Canon 17mm TS-E F4.0
– riesiger Bildkreis, um auch große Gebäude abbilden zu können
– extrem scharf
– etwas empfindlich durch das freiliegende Frontelement
Bei Calumet anschauen

Nikon 24mm PC-E F3.5
– Must Have Objektiv für Nikon Architekturfotografen
– sehr hohe Bildqualität
– fast keine Verzeichnungen
Bei Calumet anschauen

Nikon 19mm PC-E F4.0
– riesiger Bildkreis für weite Ausschnitte
– extreme Bildqualität
– durch freiliegendes Frontelement etwas empfindlich
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Samyang 24mm T/S F3.5
– „günstiger“ Einstieg in die Tilt-Shift Fotografie
– Bildqualität und Verzeichnung leider nicht optimal
– Fertigungsqualität wird oft bemängelt
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Fazit

Okay, es gibt im Weitwinkelbereich echt viele Objektive für Architekturfotografen.
Je nach Budget sollte da für jeden etwas dabei sein.
Man kann also schon für unter 300€ mit einem APS-C Ojektiv loslegen und gute Ergebnisse erzielen.

So richtig interessant und wertig wird es dann meiner Meinung nach aber erst ab 500€ aufwärts.

Mir fällt immer wieder auf, dass Canon und Nikon für den Einsteigerbereich mehr Objektive im Angebot haben als Sony.
Dafür aber auch in der Qualität Kompromisse eingehen.
Bei Sony gibt es meist nur eine Variante des Objektives, die ist dann zwar sehr gut, aber auch entsprechend bepreist.

Die Vollformatobjektive von Canon, Nikon und Sony sind fast ausnahmslos ausgezeichnet und auch vom Preis her auf Profis ausgerichtet, die eine 2000-3000€ Investition relativ schnell wieder drin haben.

Ich habe mich nun fast ausschließlich auf Zoomobjektive (abgesehen von den Tilt-Shifts) konzentriert.
Es gibt zwar natürlich auch günstige Festbrennweiten von z.B. Walimex, diese verzeichnen jedoch auch relativ heftig, weswegen ich sie nicht empfehle. Außerdem merke ich immer wieder, wie praktisch es ist, wenn man mal 2-3mm rein- oder rauszoomen kann.

Ich hoffe du kannst dir hiermit einen kleinen Überblick verschaffen.
Alex

P.S.:
Bei den Links zu Amazon und Calumet handelt es sich um Affiliatelinks, bei denen ich bei einem Kauf eine kleine Provision erhalte.
Für dich entstehen dadurch keine Mehrkosten.

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