Fotoprojekt Dänemark II
Teil 2 meines Dänemark Roadtrips hat mich nach Vejle und Kolding geführt. Eigentlich war der Plan noch nach Aarhus weiter zu fahren, aber dann kam doch noch spontan ein Job dazwischen.
Blog rund um die Fotografie von Architektur und Immobilien.
Neben Making Ofs und Hintergrundwissen gibt es Tipps und Tutorials für die erfolgreiche Architekturfotografie.
Teil 2 meines Dänemark Roadtrips hat mich nach Vejle und Kolding geführt. Eigentlich war der Plan noch nach Aarhus weiter zu fahren, aber dann kam doch noch spontan ein Job dazwischen.
Ich hatte schon länger vor ein Fotoprojekt über skandinavische/dänische Architektur zu starten. Nun kam ja leider erstmal Corona, der Lockdown und die Grenzschließung dazwischen. Wie der Zufall es so will, hatte ich jedoch pünktlich zur Grenzöffnung ein Wohnmobil zur Verfügung. Was gibt es für eine bessere Art zu reisen und gleichzeitg Social Distancing zu betreiben, als in einem Wohnmobil?
Von Objektiven für die Architekturfotografie scheint eine besondere Magie auszugehen. Vermutlich ist es die Weitwinkelperspektive, welche Dinge ganz anders erscheinen lässt, als wir es von unserem menschlichen Auge, oder „normalen“ Kameras gewohnt sind. Jedenfalls vergeht kaum ein Fototermin, wo nicht jemand interessiert nach meinem Objektiv fragt. Daher schauen wir uns mal an, welche Objektive und Besonderheiten es gibt.
Neulich fragte mich ein guter Freund, ob er mich einmal für den NDR mit der Kamera begleiten darf, um ein Portrait von dem Beruf des Architekturfotografen zu drehen.
Klar, warum nicht?
Die Kamera stört ja nicht, es ist bestimmt gute Werbung und das bisschen in die Kamera reden kriege ich auch noch hin, dachte ich mir.
Das einzige Manko dabei war „Wir müssten das morgen drehen. Hast du da einen Job?“
Hatte ich tatsächlich, allerdings für einen Neukunden, wo ich keine Kamera dabei haben wollte. Mist.
Eine Möglichkeit hatte ich jedoch noch, die Frage war nur, ob mein NDR Kumpel auch um 4 Uhr morgens aufstehen wollte für seinen Beitrag. Wollte er tatsächlich und so packten wir um 4:30 Uhr das Auto und fuhren durch den Elbtunnel Richtung Lüneburg.
Auf meiner Liste mit potentiellen Gebäuden fürs Portfolio war die Leuphana Universität mit dem Zusatz „Sonnenaufgang“ versehen, da die interessante Gebäudeseite Richtung Nordwesten zeigt und wir somit bei Sonnenaufgang ein schönes Streiflicht hätten.
Beim Einladen regnete es zwar noch ein bisschen, bis wir angekommen waren, hatten sich die Regenwolke jedoch schon in super fotogene Floccuswolken verwandelt.
Super witzig war es, dass ich jedes Foto ca. 10 mal für die Kamera machen musste, wobei diese natürlich im Bild war.
Alle Einstellungen mussten natürlich von der Kamera aus verschiedenen Winkeln aufgenommen werden.
Und jedes mal muss natürlich konzentriert alles gecheckt und immer noch einmal durch den Sucher kontrolliert werden. Ein bisschen außerhalb der Komfortzone war es tatsächlich dann auch vor der NDR Kamera Fragen zur eigenen Arbeit beantworten zu müssen, wie z.B.:
„Warum muss man um 4 Uhr aufstehen für das Foto? Um 16 Uhr ist es doch auch hell?!“
„Haben Sie einen eigenen Stil und wenn ja, wie würden Sie ihn beschreiben?“
„Wie wird man Architekturfotograf und können Sie den Beruf weiterempfehlen?“
Der Beitrag befindet sich noch im Schnitt beim NDR und kann dann hoffentlich bald veröffentlich werden.
Das war es eigentlich auch schon an „Making of“ zu diesem Foto. Das frühe Aufstehen und das schöne Licht zum Sonnenaufgang machen das Bild ja bereits zu 95% aus. In Photoshop habe ich dann lediglich noch ein bisschen die Kontraste angepasst und „aufgeräumt“, der Rest passte bereits.
Anbei noch ein paar Schnappschüsse von der Produktion.
Achja, ich bin übrigens auf Sony Kameras gewechselt und war somit mit folgendem Equipment unterwegs:
–Sony A7III Vollformatkamera*
–Canon 17mm Tilt-Shift*
–Canon 24mm Tilt-Shift*
–Canon 50mm 1.8*
–Sigma Mount Converter MC-11 von Canon zu Sony E-Mount*
Die mit einem Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliatelinks vom Amazon Partnerprogramm. Das heißt, dass ich einen kleine Vergütung bekomme, wenn über diesen Link das Produkt bestellt werden sollte. Der Preis ändert sich dadurch nicht, Ihnen entstehen keine Mehrkosten.
Ich habe eine kleine Checkliste erstellt, welche vor jedem Termin zur Immobilienfotografie einmal beachtet werden sollte. Die Liste ist relativ lang und stellt sicherlich auch einen Tag Arbeit dar, der Aufwand lohnt sich aber definitiv. Oft müssen Immobilien 10.000, 20.000 oder sogar 50.000 Euro im Preis reduziert werden, um einen Käufer zu finden. Um dies zu vermeiden fangen wir ganz vorne an und bereiten alles für die perfekten Fotos vor!
Checkliste Immobilienfotografie als PDF Download.
Wegräumen Innen
[ ] persönliche Gegenstände, Unterlagen & Kleidung
[ ] Hygieneartikel (Taschentücher, Deos, Duschgels, Zahnbürsten, Klopapier)
[ ] Spielzeug
[ ] Besteck, Geschirr, Geschirrtücher
[ ] Putzutensilien
[ ] Kinderzeichnungen
[ ] Hundekörbchen, Katzenklo, Kratzbaum, Tierspielzeug
[ ] Ladekabel und Elektrogeräte wie Handys, Tablets, Laptops
[ ] persönliche Fotos, falls nicht gewünscht
[ ] Fernbedienungen
[ ] offen liegende Schuhe
Außen
[ ] Gartengeräte und Schläuche
[ ] Spielzeug
[ ] Baustoffe & Pflanzenerde
[ ] Rasen mähen
[ ] Dach von Moos befreien
[ ] Terasse/Balkon entgrünen und kärchern
[ ] Sichtbare Mülltonnen verstecken
[ ] Grill, Strandkorb etc. abdecken
[ ] Stühle und Liegen aufpolstern
Vorbereiten
[ ] Staub Saugen und Staub putzen (grob)
[ ] Fliesen putzen
[ ] Fenster putzen und Jalousien, Rollos, Vorhänge öffnen
[ ] Spüle entkalken
[ ] Kochflächen reinigen
[ ] Dusche abziehen und Fliesen/Fugen reinigen
[ ] Klorolle ordentlich, Toilettensitze unten
[ ] Betten machen, am besten mit Tagesdecke
[ ] Einfahrt und Carport frei machen
[ ] Frische Blumen sehen immer toll aus
Diese Liste versende ich vor jedem Fototermin und mache ausnahmslos gute Erfahrungen damit. Die meisten der von mir fotografierten Immobilien sind damit innerhalb weniger Wochen verkauft.
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Hier mal wieder ein kleines Making Of eines Auftrags, der manchmal etwas knifflig war.
Als alter Teetrinker habe ich mich natürlich doppelt gefreut, als die Anfrage von Meßmer kam, ob ich nicht das Meßmer Momentum in der Hafencity fotografieren möchte.
Es ging zwar nicht um klassische Architekturfotografie, sondern eher um emotionale Werbemotive für die Webseite, Flyer etc.
Da ich aber super gerne mit authentischen Modellen arbeite und das Team super nett war, habe ich sofort zugesagt. Wir hatten ca. 15 Modelle aus dem Team von Meßmer, welche sich netterweise zur Verfügung gestellt haben. Gar nicht so einfach alle Modelle so zu koordinieren, dass alles mit einem Foto im Kasten ist.
Aufgrund von ständigem Sonne/Wolken Wechsel konnten wir nämlich nicht jedes Modell einzeln fotografieren. Da hätte beim zusammenbauen das Licht nicht gestimmt.
Schwierig war auch das Foto vom Teeshop, da wir hier vor den Öffnungszeiten fotografieren mussten. Gerade dann zog natürlich eine Regenfront durch und wir mussten ein bisschen tricksen. Was wir gemacht haben wird vielleicht aus den folgenden beiden Animationen ersichtlich:
Bildbearbeitung in Photoshop
Alles in allem ein super angenehmer Job mit vielen leckeren Tees und Tee-Cocktails (natürlich alkoholfrei) zwischendurch!
In letzter Zeit bin ich immer mal wieder für diverse Hotels in Hamburg und Umgebung gebucht, um schöne Aufnahmen von Zimmern oder den Restaurants zu erstellen. Die Arbeit ist immer sehr angenehm, da alle Räume perfekt vorbereitet sind und auch das Lichtdesign meist sehr stimmig ist.
Neulich durfte ich im Hotel Europäischer Hof Hamburg fotografieren. Ein paar Ergebnisse möchte ich hier teilen.
Immobilien bei Dämmerung noch besser aussehen lassen!
Aus einer aktuellen Arbeit für den Immobilienmakler Frank Hoffmann Immobilien aus Hamburg.
Bei diesem tollen Objekt in Henstedt-Ulzburg bei Hamburg sind wir ein paar neue Wege gegangen und haben für die Vermarktung auch ein Set von Außenfotos bei Dämmerung geschossen.
Solche Termine bedürfen genauer Planung und Vorbereitung, damit man zur richtigen Zeit vor Ort ist. Das Zeitfenster für die korrekte Belichtung beträgt lediglich 5-10 Minuten. In diesem Fall waren wir bis ca. 23 Uhr vor Ort, da der Termin knapp um die Sommersonnenwende lag.
Der Aufwand lohnt sich jedoch und ist eine tolle Möglichkeit mit dem „Hero Shot“ noch mehr herauszustechen und die vielfältigen Möglichkeiten der Immobilie darzustellen.
Oft werde ich gefragt, ob ich nicht ein paar Immobilienfotografie Tipps parat habe, ein paar Einstellungen, mit denen alles besser aussieht. Daher starte ich eine kleine Reihe mit Tipps für bessere Immobilienfotos
Wir konzentrieren uns heute auf 3 Basics:
Mit 3 einfachen Tipps gelingen Immobilienfotos gleich viel besser
Kein Architektur- oder Immobilienfotograf wird sein Haus jemals ohne ein Stativ verlassen!
Es sieht nicht nur professionell aus, sondern hat auch für Einsteiger immense Vorteile:
Natürlich nimmt ein Stativ ein wenig Platz weg und der Aufbau will gelernt sein, darüber sollte man jedoch hinweg sehen, wenn man sich weiter entwickeln möchte. Ohne ein solides Stativ wären selbst meine Bilder nur Schnappschüsse.
Als Einsteigermodell kann ich folgendes Stativ empfehlen:
Dörr Pro Black 3XL Foto Stativ
Achte beim Kauf vorallem darauf, dass das Stativ einfach und bequem zu bedienen ist und nicht über fummelige Schrauben eingestellt werden muss.
Bei der Arbeit vom Stativ hat man die Hände frei und kann trotzdem ganz in Ruhe das Bild einstellen.
Nichts schreit mehr „Ich habe keine Ahnung von Fotos!“ als stürzende vertikale Linien in einem Architektur/Immobilienfoto!
Warum ist das so und was sind stürzende Linien?
Unterbewusst und bewusst wissen wir, dass Mauern und vertikale Linien zu 99% senkrecht sind und nicht schief zulaufen. Ein Haus mit schiefen Mauern würde in der Regel zusammen fallen. Wir sind mittlerweile zwar so an krumme Fotos gewöhnt, dass wir wissen, dass das Haus nicht zusammen fällt. Es sieht jedoch sehr unprofessionell aus und suggeriert unterbewusst „Hier stimmt etwas nicht!“
Die Zeiten in denen Immobilien mit dem größtmöglichen Weitwinkel schief und krumm von oben nach unten, oder unten nach oben, fotografiert werden, sind lange vorbei!
Links ein Beispiel mit (fast minimal) stürzenden vertikalen Linien (die Linien laufen zusammen), rechts das harmonischere Bild mit korrekten Vertikalen (die Linien verlaufen parallel).
Aber wie erreicht man nun, dass alles gerade ist?
Ganz einfach, man achtet darauf, dass man die Kamera ungefähr in der Mitte des Raumes (von der Deckenhöhe aus gesehen) positioniert und weder nach vorne oder nach hinten kippt. Meist kann man noch ein wenig nach unten gehen, da die Decke weniger interessant ist, als die Einrichtung. Natürlich darf die Kamera auch nicht nach links oder rechts kippen.
Wie bekommt man das am besten hin? Genau: Mit einem Stativ!
Alternativ kann man auch mit z.B. Adobe Photoshop/Lightroom eine digitale Korrektur der stürzenden Linien durchführen, sollte man minimal daneben gelegen haben.
Wenn es eine Frage gibt, die ich am häufigsten gestellt kriege, dann ist es diese. Hier gibt es kein Patentrezept, sondern es kommt immer auf die Situation vor Ort an. Du kannst dir jedoch merken:
Ist es dunkel, Lichter aus, ist es hell, Lichter an!
Das klingt erst einmal nach einem Widerspruch, ist es auch! Aber überlege mal:
Ein Bild, welches mit eingeschalteten Lichtern fotografiert wurde, vermittelt, dass es ganz schön dunkel sein muss in dem Raum. In der Regel wollen wir genau das nicht vermitteln. Der Trick ist, dass wir einfach alle Lichter aus lassen und vom Stativ aus länger belichten, um das natürliche Tageslicht länger einfallen zu lassen. Schon sieht auch alles lichtdurchflutet aus.
Wie man sieht, sieht es nicht nur heller aus, sondern auch der Weißabgleich ist viel harmonischer
Achte bei dem obigen Bild einmal auf die Farben. Im Bild mit eingeschalteten Lichtern haben wir viele Farbverläufe von blau, türkis bis orange im Vordergrund. Das kommt von der unterschiedlichen Farbtemperatur zwischen Glühlampe und Sonnenlicht. Dabei wissen wir doch alle, dass die Wände eigentlich weiß sein sollten. Lassen wir die Lichter aus, haben wir nur eine Lichtquelle und auch dieses Problem gelöst und die Wände sind wunderbar weiß.
Im Gegenzug bei einem wirklich hellen Raum, fällt der unterschiedliche Weißabgleich nicht so sehr ins Gewicht und zur ohnehin schon hellen Grundstimmung, bekommt man noch ein paar Highlights mit den strahlenden Leuchtkörpern.
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Ich hoffe ich konnte dir einige nützliche Tipps für Immobilienfotografie an die Hand geben! Lass mir gern einen Kommentar da, falls du noch Fragen oder Anmerkungen hast. Alternativ kannst du mir auch eine Mail schreiben, oder mir auf Facebook folgen.
Zusammenarbeit mit dem großen deutschen Immobilienmakler Engel & Völkers, sowie über die federführende Agentur MyPhotoAgency aus Frankreich.
Fotografiert haben wir eine schöne, frisch gebaute Immobilie in Wedel, bei welcher auch eine Drohne für Luftbilder zum Einsatz kam.
Das zweite Objekt war etwas schwieriger zu fotografieren, da es leider bereits sehr regnerisch war. Mit den richtigen Kameraeinstellungen und ein paar Kniffen in Photoshop war aber auch das kein Problem.
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