Architekturfoto Spiegelgebäude – Making Of
Wer in Hamburg Architektur fotografieren will, kommt um die Hafencity nicht drum herum. Dicht an dicht drängen sich moderne bauten aus Stahl und Glas. An der Ostspitze der Hafencity findet sich jedoch ein ganz besonderer Bau:
Das Spiegelgebäude in Hamburgs Hafencity
Das Spiegelgebäude in Hamburg am Rande der Hafencity ist ein optisches Meisterwerk der Architektur. Schon die alten Gebäude an der Willy-Brandt-Straße hatten Ihren architektonischen Charme, auch wenn man Ihnen die 70er Jahre bereits auf den ersten Wimpernschlag angesehen hat. 2011 folgte dann der Umzug in die neuen und modernen Büros an der Ericusspitze. Die gegenüber liegende Oberhafenbrücke, sowie der Deichtorkomplex laden dabei jeden Fotografen quasi dazu ein, dieses ikonische Bauwerk zu fotografieren. Bemerkenswert beim Entwurf des Architekturbüros Hennig Larsen Architects ist hierbei die Nähe zum Entwurf des Hamburger Architekten Hadi Teherani, welcher nicht weit entfernt bereits 2000 das Deichtorcenter platzierte.
Architekturfotografie des Spiegelgebäudes in Hamburg – fotografiert von der Deichtorstraße
Making Of
Insgesamt war ich 3 mal vor Ort, um dieses Foto zu erstellen. Das erste mal bereits 2015, wo mir ein durchaus respektables Bild gelang. Irgendwann genügte es meinem fotografischen Anspruch jedoch nicht mehr und so musste ein neuer Anlauf her. Beim zweiten mal war es ein sehr trüber Tag und ich hatte mich schon damit abgefunden mit viel Photoshop einen schönen Himmel einbauen zu müssen. Nur ein paar Tage später zeichnete sich jedoch bestes Wetter ab und ich nutzte die Chance kurzerhand.
Canon 6D auf meinem Dörr Stativ, man sieht gut, dass das Stativ auf die höchste Stufe ausgefahren ist.
Wie ist das Bild entstanden?
Wie in der Architekturfotografie üblich, bedient man sich meistens mehrerer Belichtungen eines Motivs, um diese später in Photoshop zusammen zu setzen. Ich habe hierbei über einen Zeitraum von 1,5 Stunden immer wieder einzelne Belichtungen aufgenommen, ohne die Kamera zu bewegen. Nur so passen die einzelnen Ebenen am Ende perfekt übereinander. Wichtig hierbei ist es einen Kabelauslöser, oder Selbstauslöser zu benutzen, damit die Kamera beim Auslösen nicht verwackelt.
Eine der vielen Belichtungen des Abends, diesmal für den perfekten Himmel
Wie im Bild oben zu sehen, habe ich zunächst ein Foto für den perfekten Himmel geschossen. Um einen korrekt belichteten Himmel zu haben, muss man jedoch in Kauf nehmen, dass das Spiegelhaus ziemlich dunkel wird. Nun könnte man ja einfach eine weitere Belichtung machen, um das Gebäude korrekt zu belichten.
Der erfahrene Architekturfotograf weiß jedoch, dass der Himmel dann viel zu stark überstrahlt, es unschöne Kanten gibt und das Motiv viel zu kontrastarm wird, um es später in Photoshop kombinieren zu können.
Die 2. Belichtung gilt dem Gebäude an sich, auch die Büros sind jetzt teilweise sehr schön erleuchtet
Daher warten wir, bis der Sonnenuntergang in die blaue Stunde übergeht und das Spiegelgebäude ungefähr genauso hell ist, wie der Himmel hinter ihm (das kann schon einmal bis zu 30 Minuten dauern). Dies hat den Vorteil, dass sich die Aufnahme besser zum Verarbeiten in Photoshop eignet, und viele der Fenster bereits beleuchtet sind.
Beide Aufnahmen im Vergleich, links für den Himmel, rechts für das Gebäude an sich
Nun galt es nur noch beide Aufnahmen mittels Masken in Photoshop zu kombinieren, das Bild ein wenig aufzuräumen und ein bisschen die Photoshop-Magie walten zu lassen. Fertig ist das Architekturfoto von unserem Hamburger Spiegelgebäude. Ein wirklich schönes Gebäude, welches sich wunderbar in die Hamburger Skyline einfügt und bei jeder Zugeinfahrt von Süden her für Staunen sorgt.
Das fertige Architekturfoto kann sich sehen lassen. Manchmal lohnt es sich auch 3 mal zur Location zu fahren, um das beste Foto zu kriegen
die Lichtstimmung ist fantastisch, aber das Foto ist irgendwie nicht so richtig scharf.
Danke Heinz!
Da hat wohl die Kompression hier bei WordPress zu stark zugepackt, danke für den Hinweis 🙂
Alex